Ein Zugmesser oder Ziehmesser ist ein Werkzeug zur Holzbearbeitung. Es besteht aus einer oft leicht gewölbten, stabilen und etwa 30 cm langen einschneidigen Klinge, an deren beiden Enden Griffe sitzen, mit denen man das Zugmesser über das Werkstück zu sich hin zieht.
Zugmesser wurden typischerweise zur schnitzenden Bearbeitung von länglich gewölbten Werkstücken auf der Schnitzbank eingesetzt, beispielsweise zum Herstellen von Pfählen oder Bohnenstangen, oder zum Hobeln von Schindeln auf der gleichartigen Schindelbank.
Auch in der Bildhauerei oder beim Bogenbau werden sie für die grobe Formgebung von gerundeten Werkstücken verwendet. Außerdem ist es ein wichtiges Werkzeug für den Wagner und Rechenmacher, um Holzräder und Holzrechen herzustellen. Auch bei Küfern (Daubnern, Böttchern, Schäfflern, Bindern) im Fassbau, sowie im traditionellen Schlitten- und Rodelbau sind Zugmesser unentbehrlich. Zudem kann es zur Herstellung von Anfeuerholz, Zünd- und Kienspänen dienen.
Zugmesser werden auch für das Fein-Entrinden und Polieren von Ästen und Stämmen, zum Bearbeiten von Balken und Pfählen und Rundhölzern verwendet.
Zum feineren Bearbeiten von runden Werkstücken werden gerundete Ziehklingen und Ziehhobel eingesetzt. Letztere werden ebenfalls beidhändig geführt und besitzen eine mittig fixierte Klinge.
Simon A. Eugster, Ziehmesser-pfeil-gekröpft, angepasste Größe, CC BY-SA 3.0
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